Was ist drin?

Wein: Was ist drin?

Ob Rot, Weiß oder Rosé – Wein ist ein beliebtes alkoholisches Getränk. Wir verraten alles Wichtige rund um Wein.

Wein ist eines der ältesten alkoholischen Getränke. Er wird aus dem Saft vergorener Weintrauben gewonnen, hat eine reiche Geschichte und mit der Önologie sogar seine eigene Wissenschaft. Trotzdem ist mit Wein nicht zu spaßen – denn ganz unbedacht lässt sich das beliebte Genussmittel nicht konsumieren.

Wein: Geschichte und Herkunft

Schon vor ca. 8.000 Jahren wurden in Mesopotamien überreife Trauben gepresst. Der Weinbau ist also schon uralt. Aber wie genau wird aus Trauben Wein? Ob Weißwein, Rotwein, Rosé, Schaumwein oder Perlwein – jede Weinsorte wird auf eigene Art und Weise hergestellt. Allgemein sieht der Ablauf meist aber so aus:

Nach der Ernte werden die Trauben nach Qualität sortiert und vom Stiel getrennt. So vergewissern sich die Winzer*innen, dass keine unerwünschten Aromen den Geschmack des Weines verändern. Zur Herstellung von Wein werden die Trauben entweder gestampft und anschließend gepresst (Rotwein), oder direkt in die Presse gegeben (Weißwein).

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Beim Weißwein wird nur der pure Traubensaft genutzt. Beim Rotwein werden auch Fruchtfleisch, Schale und Kerne im Saft behalten, damit so die rote Farbe entsteht. Dann wird der Saft gegärt.

Dabei wandeln Hefebakterien den in den Trauben enthaltenen Fruchtzucker in Alkohol um. Die Dauer der Gärung hängt ganz davon ab, wie alkoholhaltig (trocken) oder süß (lieblich) der Wein werden soll. Im letzten Schritt wird der Wein kühl in großen Tanks gelagert und kann sich setzen. Am Ende besteht der gewonnene Wein aus Wasser, (Rest-) Zucker, Alkohol, Säure, Phenolen (Farbstoffen) und ggf. Tanninen (pflanzliche Gerbstoffe).

Wie viel Alkohol enthält Wein?

Der Alkoholgehalt im Wein hängt vor allem davon ab, wie lange der Traubensaft gegärt wird. Denn je länger die Gärung, desto höher steigt der Alkoholgehalt. Je nach Anbaugebiet hat Wein einen gesetzlichen Mindestalkoholgehalt zwischen 7 und 8,5 Volumenprozent.

Trockene Weine haben meist einen Alkoholgehalt zwischen 12 und 14 Volumenprozent, liebliche Weine häufig unter 10 Prozent. In der Regel ist Rotwein alkoholhaltiger als Weißwein.

Durch natürliche Gärung kann Wein jedoch nicht mehr als 14 Volumenprozent Alkohol enthalten, da bei diesem Wert bereits der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt wurde. Wenn du doch mal einen Wein mit mehr als 14 Volumenprozent Alkohol entdeckst, kannst du davon ausgehen, dass die Winzer*innen dem Wein zusätzlichen Alkohol beigefügt haben.

 

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Darauf solltest du beim Weintrinken achten

Ein Glas Wein am Tag sei gesund und schütze dein Herz, lautet ein weit verbreiteter Alkohol-Mythos. Allerdings stimmt das definitiv nicht, wie diverse Studien belegen. Laut Forscher*innen der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf bewirkt täglicher Weinkonsum sogar das Gegenteil und erhöht das Herzinfakt-Risiko um ganze 16 % –  auch in nur kleinen Mengen. Denn Wein ist und bleibt ein alkoholisches Getränk und deswegen ein Zellgift.

Bei einer Flasche Wein pro Woche erhöhen Frauen ihr Burstkrebsrisiko genauso viel, als würden sie 10 Zigaretten im selben Zeitraum rauchen. Männer erhöhen ihr Krebsrisiko „um“ 5 Zigaretten pro Woche. Wer sich an Alkohol gewöhnt, kann außerdem unbewusst abhängig werden.

 

Schon gewusst? Kurioses rund um Wein

  •  Die USA konsumieren weltweit am meisten Wein. 33 Millionen Hektoliter Wein tranken US-Amerikaner*innen im Corona-Jahr 2020. Was den pro Kopf Konsum angeht, steht allerdings der Vatikan an der Spitze.
  • Hast du schon mal was von der Oenophobie gehört? Dabei handelt es sich um die Angst vor Wein. Betroffene vermeiden jeglichen Kontakt zu Wein. Selbst der Gedanke an Wein, geschweige denn sein Geruch, kann für sie schon zur Höllenqual werden.
  • 2013 brachte ein japanisches Unternehmen den „Nyan Nyan Nouveau“ auf den Markt. Das ist kein gewöhnlicher Wein, sondern ein Rotwein für ein ganz besonderes Klientel – Katzen. Der Wein ist alkoholfrei und soll Katzenbesitzer*innen einen Genussabend mit ihren Liebsten verschaffen.
  • Alkoholfreie Weine gibt es nicht nur für Katzen, auch Menschen können sich daran probieren. Doch es gibt ein Problem: Bei der Entalkoholisierung verschwindet nicht nur der Alkohol, sondern auch wichtige Aromen. Den perfekten alkoholfreien Prosecco scheint es aber schon zu geben –  Traubensecco. Hier wird dem Wein kein Alkohol entzogen, denn es kommt erst gar nicht zur Gärung. So bleiben alle wichtigen Aromen erhalten.

 

  • Dora Csengeri, Ngoc-Anh Sprünker et. al (2021): Alcohol consumption, cardiac biomarkers, and risk of atrial fibrillation and adverse outcomes, in: European Society of Cardiology [online]
  • International Organization of Vine and Wine (2021): State of the world vitivinicultural sector in 2020, in: OIV [online]
  • Theresa J. Hydes, Robyn Burton et. al (2019): A comparison of gender-linked population cancer risks between alcohol and tobacco: how many cigarettes are there in a bottle of wine, in: BMC Public Health [online]
  • Ursula Nigmann; Roland Achtziger (2012): Wein und Biologische Vielfalt: Wechselspiel zwischen Technik und Natur, in: Georg-Agricola-Gesellschaft [online]