Wie wirkt es?

Promille selbst ermitteln – geht das?

Wie viel Alkohol du nach dem Trinken im Blut hast, verrät der Promillewert. Doch wie wird er genau ermittelt? Und kannst du das theoretisch auch selbst?

Den Begriff „Promille“ (lateinisch für „von Tausend“ / „tausendstel“) kennen die meisten vor allem im Zusammenhang mit Alkohol. Dabei geht es dann darum, wie viel Alkohol sich im Blut einer Person befindet (Blutalkoholkonzentration).

Wenig überraschend: Je mehr Alkohol jemand getrunken hat, desto höher ist die Blutalkoholkonzentration und damit der Promillewert. Um den eigenen Promillewert herauszufinden, gibt es mehrere Möglichkeiten – aber nur zwei sind wirklich verlässlich.

Promille bestimmen: Die einzig sicheren Methoden

Die genauste Variante ist die Abnahme einer Blutprobe und die anschließende Auswertung im Labor. Die zweite verlässliche Methode sind Atemalkoholtests, wie sie zum Beispiel bei Verkehrskontrollen durchgeführt werden.

Beim Pusten kann ermittelt werden, wie viel Alkohol sich im Atem einer Person befindet. Dies kann umgerechnet werden in die Blutalkoholkonzentration. 0,25 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft entsprechen z. B. ziemlich genau 0,5 Promille im Blut. So genau, dass beide Werte im Straßenverkehrsgesetz gleichberechtigt nebeneinanderstehen.

Wichtig bei der Messung der Atemalkoholkonzentration: Nur besondere Präzisionsgeräte, wie sie z. B. die Polizei verwendet, liefern brauchbare Ergebnisse.

Promille berechnen: so geht’s – theoretisch

Aber geht es nicht auch ohne Blut- oder Atemalkohol-Test? In der Theorie schon: Der schwedische Chemiker Erik Widmark entwickelte 1922 eine Formel, mit der sich die Blutalkoholkonzentration errechnen lässt. Einen Test ersetzen kann die Formel jedoch nicht. Warum? Schauen wir uns die Formel an:

Promille
Menge des aufgenommenen Alkohols (in Gramm) / (Körpergewicht x Reduktionsfaktor)

Dein Körpergewicht kennst du vielleicht – aber woher weißt du, wie viel Gramm Alkohol in deinem Getränk sind – und was hat es mit dem Reduktionsfaktor (auch als „Verteilungsfaktor“ bekannt) auf sich?

Um die Formel anzuwenden, musst du also zuerst herausfinden, wie viel Gramm reinen Alkohol du mit in deinen Getränken aufgenommen hast. Das heißt: noch mal rechnen – zum Beispiel mit unserem Drink Check. Hast du dann ein Ergebnis, brauchst du noch den passenden Reduktionsfaktor: Alkohol verteilt sich nämlich nur in einem Teil deines Körpers.

Das Problem: Dein persönlicher Reduktionsfaktor ist so einzigartig wie dein Fingerabdruck – im Netz findest du zwar die Information, dass er bei erwachsenen Männern ca. 0,7 und bei Frauen ca. 0,6 beträgt, das sind aber nur Näherungswerte, die längst nicht auf jede*n zutreffen.

Drink Check

Wie viel Alkohol und Kalorien hast du bei der letzen Party zu dir genommen? Mach den Test!

Test starten

Du siehst schon: Es gibt in der Widmark-Formel zu viele „Unbekannte“, um mit ihr verlässlich deine Blutalkoholkonzentration bestimmen zu können. Deshalbt taugt diese Methode auch niemals, um herauszufinden, ob du noch als Fahrer*in am Straßenverkehr teilnehmen kannst.