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Alkoholvergiftung: Ein echter Notfall

Ab wann hat jemand eine Alkoholvergiftung? Zweifeln kann im Notfall lebensgefährlich sein. So erkennst du die Symptome und kannst anderen helfen.

Angeheitert, betrunken oder schon ernsthaft alkoholvergiftet – oft ist das nicht so leicht zu unterscheiden. Eine schwere Alkoholvergiftung kann aber durch Atemstillstand oder Kreislaufversagen zum Tod führen. Deswegen ist es wichtig, dass du die Symptome kennst und anderen im Notfall helfen kannst. Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu oft den Krankenwagen rufen als einmal zu selten.

Was ist eine Alkoholvergiftung?

Alkohol ist ein Zellgift, das der Körper nur in kleinen Mengen abbauen kann. Jede Form von Alkoholrausch ist deshalb auch eine mehr oder weniger schwere Vergiftung. Die Auswirkungen auf den Körper sind von der Blutalkoholkonzentration (BAK) abhängig, die in Promille angegeben wird.

Eine Alkoholvergiftung lässt sich in vier Stufen einteilen und an diesen Anzeichen erkennen:

Alkoholvergiftung: Die Symptome

Stufe 1: 0,1-1 Promille
Die Hemmungen sinken, die Betroffenen reden viel, reagieren langsamer, sprechen undeutlicher. Sie empfinden weniger Schmerz, haben gerötete Augen, sehen schlechter.
Stufe 2: 1-2 Promille
Es kommen weitere Sprach-, Koordinations- und Sehstörungen hinzu, auch Verwirrtheit und Orientierungsstörungen. Betroffene sind leichter reizbar.
Stufe 3: 2-3 Promille
Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen, Muskelerschlaffung, Gedächtnislücken und Erbrechen. Betroffene sind kaum ansprechbar, können bewusstlos werden, sich im Schockzustand befinden.
Stufe 4: 3-4 Promille
Die letzte Stufe zeigt sich durch ein Koma und reaktionslose Pupillen. Durch Kreislaufversagen kann es zum Atemstillstand kommen. Ohne ärztliche Hilfe kann diese Situation tödlich enden – auch, weil Betroffene an Erbrochenem ersticken können.

Achtung: Schon bei Stufe 2 kann medizinische Hilfe nötig sein. Spätestens bei Bewusstlosigkeit solltest du unbedingt einen Krankenwagen rufen.

Hinterlässt eine Alkoholvergiftung bleibende Schäden?

Eine Alkoholvergiftung sorgt nicht sofort für bleibende Schäden. Folgeschäden, vor allem bei hohem Alkoholkonsum über längere Zeit, zeigen sich oft erst Jahre später. Beispielsweise steigt nach Alkoholvergiftungen das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Grundsätzlich gilt: Eine Alkoholvergiftung stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar – wenn nicht schnell Hilfe kommt, ist der Zustand lebensbedrohlich. Deswegen ist jede Alkoholvergiftung eine zu viel.

Alkoholvergiftung? So kannst du helfen

Du bist auf einer Party und eine*r deiner Freund*innen ist wegen zu viel Alkohol umgekippt. Deine erste Reaktion: Kaltes Wasser ins Gesicht kippen und ordentlich rütteln, damit er oder sie wieder aufwacht?

Besser nicht! Ruf auf jeden Fall einen Krankenwagen. Das wirkt auf dich vielleicht erst ziemlich heftig und übertrieben, aber eine Alkoholvergiftung kann im schlimmsten Fall tödlich enden, wenn die Person nicht behandelt wird.

Wichtig: Lass Personen, die kaum noch ansprechbar sind, auf keinen Fall alleine! Die Betroffenen können sich selbst nicht helfen. Deswegen bist du gefragt, erste Hilfe zu leisten und einen Rettungswagen zu rufen.