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Gute Vorsätze: Warum du sie früh aufgibst

Viele fassen sich Vorsätze, kaum jemand hält sie ein. Bei uns erfährst du, woran das liegt – und was du dagegen tun kannst.

Mehr Sport treiben. Sich gesünder ernähren. Mit dem Rauchen aufhören. Weniger Alkohol trinken. So oder so ähnlich klingen vielleicht die Vorsätze, die du dir fürs neue Jahr überlegt hast. Und sehr wahrscheinlich kennst du das Problem bei der Sache: Die ersten paar Tage klappt die Umsetzung noch ganz gut, dann fällt es dir immer schwerer oder dein Vorsatz gerät einfach in Vergessenheit.

Sich ändern? Alles Kopfsache!

Von den Menschen, die sich gute Vorsätze fassen, hält nur etwa die Hälfte länger als zwei bis drei Monate durch. Alle anderen geben noch früher auf. Die gute Nachricht: Falls es dir ähnlich geht, bist du weder „zu faul“ noch „nicht konsequent genug“.

Trotzdem ist das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes reine Kopfsache. Wie der Neurobiologe Dr. Gerald Hüther von der Uni Göttingen in einem Radioinverview verrät, ist die Funktionsweise des Gehirns schuld. Das ist nämlich immer darauf aus, mit möglichst wenig Energie auszukommen.

Und das funktioniert am besten, wenn alles bleibt, wie es ist. Wenn du dir aber vornimmst, etwas an deiner Lebensweise zu ändern, sträubt sich dein Gehirn erst einmal dagegen: Veränderung bedeutet Anstrengung. Was anstrengend ist, kostet Energie. Deswegen sind gute Vorsätze schnell Schnee von gestern.

Wer will, kann auch!

Sind gute Vorsätze also nicht mehr als Wunschdenken, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist? Das kommt ganz darauf an. Dr. Hüther bringt die Lösung mit einem Satz auf den Punkt:

„Wenn einer wirklich will, dann macht er’s auch.”

Dr. Gerald Hüther, Neurobiologie (Uni Göttingen)

Das bedeutet, dass sämtliche Strategien zum Einhalten guter Vorsätze nicht funktionieren, wenn du die Veränderung nicht willst – egal, ob du dir ein ausgeklügeltes Belohnungssystem ausdenkst oder versuchst, stur einen Plan abzuarbeiten. Wenn du das, was du dir vorgenommen hast, gar nicht wirklich erreichen willst, gibst du früher oder später ziemlich sicher auf.

Du bist frei!

Es bringt also nichts, sich zu irgendetwas zwingen zu wollen, nur „weil das gut für mich wäre“. Wichtig ist, dass du von deinem Vorhaben überzeugt bist, also einen guten Grund oder eine starke Vision hast. Dann ist es nämlich auch komplett egal, wann du mit der Veränderung startest: Der 27.01. oder der 03.05. ist genauso gut wie der 01.01. oder jeder andere Tag.

Falls du mehr im Limit bleiben möchtest und dabei Unterstützung brauchst, helfen wir dir gern – es gibt nämlich viele gute Gründe dafür, wenig zu trinken. Dazu braucht es nicht unbedingt Neujahrsvorsätze oder Challenges. Denn:

„Niemand kann dich zu etwas zwingen, das du nicht willst – nicht einmal du selbst.”

Die bewusste Entscheidung, etwas zu tun, zu lassen oder zu ändern kannst nur du selbst treffen. Und eigentlich ist das doch ziemlich cool, oder?

  • forsa (2020): Vorsätze für das Jahr 2020 (PDF), in: DAK [online]